Dienstag, 28. April 2020

28.4.2020




Diese besondere Zeit, verlangt von mir, auch besonders zu leben.

Ich glaube, dass es jetzt sehr wichtig ist, mit sich selbst gut umzugehen. Das für mich besonders Schöne ist, dass ich in einer Situation bin, in der ich von außen keinen Druck habe. Leider ist das nicht für jeden Menschen lebbar.
Seit einiger Zeit habe ich das Gefühl, dass ich mehr Schlaf brauche. Normalerweise arbeite ich am Abend sehr lange. Jetzt gehe ich schlafen, wenn ich zu gähnen anfange. Den Wecker stelle ich nicht ein. Ich schlafe so lange, bis ich von selbst aufwache. 
Heute nach dem Mittagessen. Ich sehe eine Menge Arbeit. Das Bad gehört geputzt, die Waschmaschine mit Wäsche gefüllt, das Vorhaus aufgekehrt, im Garten gäbe es viel zu tun und einige Bestellungen warten auf mich. Wo soll ich anfangen? Was ist das wichtigste von allem? Da fällt mir ein. Das bin ICH! Also komme ich als erstes dran. Ich lege mich ins Bett. Das Fenster ist weit geöffnet, vor dem Fenster ist ein Stück vom Paradies. Die Sonne bescheint mich, ganz in der Nähe auf dem trockenen Ast unseres Essigbaumes, der so wunderschön geschwungen ist, dass wir ihn nicht abschneiden wollen, sitzt eine Amsel und trällert, was ihre Kehle hergibt. Im Hintergrund höre ich eine muntere Schar Spatzen, die sich offensichtlich um einen guten Sonnenplatz streiten. Ihre Stimmen sind für meine Ohren nicht so harmonisch, wie die der Amsel, aber lieb. Ich mache noch einen Blick auf meinem Wecker, vergesse aber schon in diesem Moment, wie spät es ist. Nach dieser "Genussmittagspause" sitze ich jetzt da und schreibe diesen Blog.
Gestern habe ich für mich einen sehr gescheiten, ja ich möchte lieber sagen, weisen Mann gehört. Er meint, es wäre jetzt wichtig, alle Programme, die wir, die ich gelernt habe, was man tun muss um erfolgreich usw. zu sein, löschen. Einfach innerlich ganz leer werden, damit das Leben durch mich leben kann.
Das gefällt mir!

Dienstag, 21. April 2020

21.4.2020





Da ich in meinem Atelier sehr viel Arbeit habe, bin ich noch nicht dazu gekommen, im Garten etwas zu säen oder anzupflanzen. Meine liebe Nachbarin arbeitet jeden Tag stundenlang. Mit großem Erfolg. Ein Blick über den Gartenzaun beweist es mir. Ein Beet mit hellgrünen Salatblättchen sehe ich, die man bald als köstlichen Schnittsalat ernten kann.
In meinem Hochbeet gibt es etwas anderes. Nach dem Regen stehen auch hellgrüne, köstliche Blätter vor mir. Knoblauchrauke. Ich habe keine Ahnung, wie sie da her gekommen ist. Ich brauch nur ernten.


In einer Ecke Brennnessel. Jeder weiß mittlerweile, wie gesund sie ist.



Aus jeder Ritze quillt Gundelrebe


Auf dem Wiesenstreifen, Gänseblümchen. Sie geben mir die Stärke, immer wieder aufzustehen und mich nicht unterkriegen zu lassen



Die blauen Türmchen von Günsel und das weiße Wiesenschaumkraut



ergeben mit Löwenzahnblättern, Zitronenmelisse und verschiedenen Minzen, diesen wunderbaren Wiesensalat.


Ich bereite ihn so zu:
Waschen, schneiden und mit Bohnen, Maiskörnern oder gekochten Kartoffeln vermischen.
Verdünnten Apfelessig, dem ich im Vorjahr verschiedene Kräuter beigegeben habe, mit etwas Zucker, Salz und einer zerdrückten Knoblauchzehe mischen und etwas Öl, das man verwenden möchte, abmachen.
Ist das nicht ein wunderbares Gartengeschenk?
Kein Pflanzen,
kein pflegen, einfach nur bücken und ernten!

Montag, 20. April 2020

Samstag, 18. April 2020

18.4.2020




Ich sitze in meinem Atelier und filze eine bestelle Handpuppe. Einen Wolf für ein Kasperltheater.
Die Sonne scheint und ich habe die Türen nach draußen geöffnet. Andauernder Straßenlärm, fast soviel wie vor der Krise, ist zu hören. Ich frage mich, wo die alle hin fahren. Es ist anscheinend für viele Menschen schwer, längere Zeit an einem Ort zu bleiben. Wem oder was laufen sie nach?
Ich bin in eine Familie geboren worden, die in Armut gelebt hat, so würde ich es heute sehen. Trotzdem ist mir nichts abgegangen.
Meine Eltern haben körperlich sehr schwer gearbeitet um zu leben, besser gesagt um zu überleben. Halbe halbe war bei uns kein Thema. Wenn sich das Geschirr gestapelt hat, dann hat Vati abgewaschen, wenn die Küche zum aufkehrten war, hat er eben das getan. Obwohl wir ein Haus hatten, haben wir auf engsten Raum zusammen gelebt. Im Winter gab es so wie so nur einen geheizten Raum. Das war das Wohnzimmer . In der Nacht teilten wir uns zu viert das Ehebett. Mutti, Vati, mein um vier Jahre jüngere Bruder und ich. Unser Hund Luxi, ein schwarzer Mischling, Vati meinte, er wäre ein amerikanischer Schäferhund, schlief neben dem Bett meiner Mutti. Wenn er in der Nacht etwas hörte, lief er zum Fenster, legte seine Vorderpfoten auf das Fensterbrett und schaute hinaus. Manchmal knurrte er ein bisschen, wenn die Nachbarskatze vorbei lief. Dann legte er sich auf seinen Platz und schlief weiter. Er war ein guter Wächter. Nur wenn es im Sommer ein Gewitter gab, zitterte er so heftig und drückte sich ganz fest an das Bett, dass das ganze Bett wackelte. Da mussten wir ihn beschützen.
Ich kann mich nie erinnern, dass ich vor meinen Eltern schlafen gehen musste. Wir gingen immer alle vier zur gleichen Zeit ins Bett. Wenn Vati nicht all zu müde war, hat er uns eine Geschichte erzählt, ein bisschen aus seinem Leben mit viel Phantasie dazu. Danach haben wir alle gebetet, wir bekamen einen Gutenachtkuss und dann wurde geschlafen.
Damals war die Pille noch kein Thema, es gab auch keine. Außerdem waren meine Eltern so müde, dass sie nicht mehr in der Lage waren, nur mit den Zehen zu wackeln. Und  wir, mein Bruder und ich , waren ja auch noch da. Mein Bruder kuschelte sich an den Vati, ich an die Mutti. Das war die garantierte Verhütung. Noch dazu ohne Nebenwirkungen. Da hatten Arzt und Apotheker nichts zu warnen.
Für mich war das mein Nest. Das ich so lange nicht verlassen musste, bis ich es selber wollte.

Freitag, 17. April 2020

17.4.2020




Das große Ereignis für meine Eltern und mich, das ich gestern beschrieben habe, war an einem Sonntag.

Man sagt, Sonntagskinder sind Glückskinder.
Damals hatte ich keine Ahnung, was mein Leben für mich bereit hält.
Meine Mutti war eine sehr intelligente , kreative und fleißige Frau, die gerne studiert hätte, es aber nicht durfte. Durch sehr dramatische Erlebnisse, war sie ängstlich, aber unglaublich stark. Die kleine Resi spürte natürlich, dass man Angst haben muss und es am besten ist, von anderen möglichst nicht bemerkt werden soll. So habe ich die ganze Schulzeit gelebt. Als die Zeit kam, den richtigen Beruf zu finden, hatte ich keine Ahnung und ging zur Berufsberatung. Beim warten, schaute ich die Bilder im Gang an uns sah Fotos von einem Goldschmied. Da ich sehr kreativ war, kam mir die Idee, das wär was für mich. Die Berufsberaterin war da anderer Meinung, weil Goldschmied nur etwas für Männer war. Sie machte mir den Vorschlag, Werklehrerin zu werden. Also machte ich das.
Mein Schöpfer hat mich aus einem sehr einfachen Strickmuster gestrickt. Keine komplizierten, verschlungenen Zopfmuster. Fast nur glatte Maschen, wenige verkehrte dabei. 
Mein Leben hat mir viele verschiedene Möglichkeiten geboten. Schöne und auch solche, wo man das Gefühl hat, die Welt geht auf der Stelle unter. Mein großes Glück war, dass ich nie das Gefühl dabei gehabt habe, der Lebensbriefträger hätte mir die falsche Post ins Postkastel gelegt. Ich wusste immer, das  ist MEINE Post!
Ich handelte nach meinem Gefühl und nie nach meinem Kopf, das nicht immer gut ankam.
Heute, nach 70 Jahren Lebenszeit, kann ich von ganzen Herzen behaupten. Ich bin ein GLÜCKSKIND !
Das Leben hat mir alle Facetten von Möglichkeiten gebracht. Das hat mich reich gemacht und zu dieser Persönlichkeit reifen lassen, die ich heute bin.
Für die jetzige Zeit gilt es genau so. Die Post, die wir jetzt auf der ganzen Welt bekommen haben, annehmen!

Donnerstag, 16. April 2020

16.4.2020




Für mich ist heute ein ganz besonderer Tag.

Vor 70 Jahren habe ich das Licht der Welt erblickt.
Wie es damals üblich war, kam die Hebamme ins Haus. Ich wurde im Bett meiner Mutti geboren. Damals hatte ein Mann bei der Geburt nichts verloren. Das war nur Frauensache.
Mein Vati, ein sehr einfacher Mann, fast ohne Schulbildung, das hat sich für ihn damals so ergeben, wollte unbedingt bei der Geburt seines ersten Kindes dabei sein. Wenn er etwas wollte, hat er sich mit mehr oder weniger Nachdruck durchgesetzt. Er hat mit meiner Mutti, der es gar nicht gut ging, mitgelitten und ist nicht von ihrer Seite gewichen, obwohl ihm die Schweißtropfen oder vielleicht waren es auch Tränen, von seinen Wangen getropft sind. Endlich wurde ihm ein kleines , schreiendes Mädchen, nämlich ich, in seine Arme gelegt und er war von diesem Wunder überwältigt. Da er meine Mutti sehr liebte und sie den Namen Theresia , Resi, trug, wollte er auch seiner kleinen Tochter diesen Namen geben. So wurde ich auf den Namen Theresia getauft. Früher hatte ich keine große Freude mit dem Namen. Da ich den Grund kenne, finde ich das wunderschön!
Nachdem diese unglaublich anstrengende Zeit für uns alle drei vorbei war, hat mich die Hebamme gut eingepackt in mein Bettchen gelegt, mit dem sehr strengen Auftrag, mich bis zum nächsten Tag nicht zu berühren, bis sie wieder kommt. Meine Mutti musste ruhig auf dem Rücken liegen bleiben, ich glaube 6 Tage lang, damit sich die Gebärmutter gut zurückbilden kann.
Mein Vati war in diesem Fall sehr konsequent und passte auf meine Mutti gut auf.
Ich hatte da mehr Glück. In der Nacht begann ich zu weinen, weil ich mich vermutlich sehr verlassen in meinem Bettchen fühlte. Noch dazu nach diesem anstrengenden und mit Sicherheit angstmachenden Erlebnis.
Gott sei Dank, lies mein Vati sein Herz sprechen, nahm mich heraus, wickelte mich in neue Windeln und legte mich kurzerhand zu ihm ins Bett und ich durfte meine erste Nacht in den Armen meines Vatis verbringen. Ich schlief fest und gut. Er wahrscheinlich gar nicht.
Obwohl mein Vati nicht gebildet war, hat er damals das beste für mich gemacht.
Ich bin ihm sehr dankbar dafür!
Es war für diese Zeit eine große Tat. Männer konnten mit kleinen Babys nichts anfangen. Da war es besonders mutig, ein Neugeborenes zu versorgen und zu sich ins Bett zu legen.
Ich bin stolz auf ihn!

Mittwoch, 15. April 2020

15.4.2020




Ich stehe in meinem Atelier vor dem Fenster. 

Vor meinen Augen ist das Paradies. Die Sonne scheint, ein klarer Himmel, wie aufgeräumt. Nichts ist da, was nicht von der Natur aus hingehört. Die schon gewohnten Kondensstreifen, die normalerweise kreuz und quer den Himmel überspannen, fehlen. Ich betrachte alles mit einem besonderen Gefühl. Für mich war der Straßenlärm, besonders am Morgen, wenn Auto an Auto, dazwischen Mopeds und Radfahrer an unserer Grundgrenze vorbeizogen, ein normaler Zustand. Wie viele von diesen Menschen sitzen freudig in ihren Fahrzeugen und erwarten eine Beschäftigung für den Tag, die sie erfüllt und aufbaut?
 Wie viele Menschen hatten Zeit, in Ruhe ihr Frühstück zu genießen und sich auf den Tag vorzubereiten?   
Wie viele Menschen sind ausgeschlafen und freuen sich auf den neuen Tag?
Wie viele Menschen sitzen angsterfüllt und überfordert, nach einer von Sorgen schlaflosen Nacht in ihren Fahrzeugen und müssen sich den Anforderungen des neuen Tages stellen, die sie nicht bewältigen können?
Mir kommt vor, wir sind alle zusammen auf einem riesengroßen Schwungrad gesessen, das sich immer schneller gedreht hat. Für die meisten zu schnell und es ist ihnen schon ganz schwindlig geworden.
Jetzt ist es abgestellt, alles ist still, es bewegt sich nicht mehr.
Natürlich ist das für die meisten von uns ein Schock. Wir glaubten ja, dass alles so sein müsste. Vielen von uns brummt noch der Kopf, weil das Rad so abrupt stehen geblieben ist.
Wenn so ein großes Rad einen neuen Schwung bekommen soll, ja vielleicht sich sogar in die andere Richtung drehen soll, muss es zuerst einmal ganz still stehen. Ich glaube, da befinden wir uns gerade. Ruhen wir uns von den vergangenen Strapazen einmal aus!
Alles Gute für jeden von euch!

Montag, 13. April 2020

13.4,2020




Ostermontag.
Ich stehe zur gleichen Zeit auf wie immer, meinen Vormittag verbringe ich mit Stoffmasken nähen. In der Gemeinde sind schon wieder viele Bestellungen. Dann kochen und Brot backen, Dazwischen schöne Gespräche mit meinem Mann, dann wieder nähen. Es schaut nach einem ganz normalen Tag aus.
Ich beobachte mich selber.
Ich bemerke, dass ich scheinbar ohne Zeit lebe. Als ich erfahre, dass diese Kriese schon seit einem Monat besteht, bin ich ganz erstaunt. In meinem Inneren ist es ruhig, wie ich es in dieser Weise gar nicht kenne. Vor ein paar Tagen habe ich gelesen, wenn man sich im Auge des Zyklon befindet, ist man in Sicherheit. Es scheint, bei mir so sein. Wenn ich die Nachrichten höre, höre ich den gewaltigen Sturm da draußen.
Warum ich gerade so ein Leben leben darf, weiß ich nicht. Auf jeden Fall bin ich unsagbar dankbar dafür!
Heute habe ich auf Facebook etwas sehr schönes erlebt.
Eine Gartenexpertin zeigt ein Stück von einem Garten. Es sind Waschbetonplatten auf einer Terasse. Aus den Zwischenräumen quillt Gras, Löwenzahn, Gänseblümchen.....hervor. Sie bittet die Gartenbesitzer, jetzt im Frühling nicht gleich mit dem Trimmer und dem Rasenmäher zu kommen und macht auf das Wunder der Natur aufmerksam. Bis jetzt kannte ich nur die Werbung, mit welchen Mitteln man das lästige Unkraut wieder los wird.
Wieder ein neuer Schritt ins Paradies!
Bleiben wir dran!
Ich freu mich so!!!

Sonntag, 12. April 2020

12.4.2020




Heute ist Sonntag. Ostersonntag!

Nach der köstlichen, traditionellen Osterjause mit ganz viel frischem Kräutersalat aus dem Garten, sitze ich auf der Gartenbank und genieße die Sonne.
Beim Verzehren meiner Nachspeise, ein kleines Schokoladenei, das mir meine Tochter geschickt hat, nehme ich mir die Zeit, alles um mich herum genau wahr zu nehmen.
Es kommt mir vor, ich sitze mitten im Paradies. Die Vögel zwitschern, immer wieder flattert ein Schmetterling vorbei, Bienen fliegen von einer Blume zur anderen. Aus dem Nachbarsgarten Kinderlachen. Der Himmel ist klar, kein einziges Flugzeug zu sehen. Auf der vorbeiführenden Straße fahren zwar Autos vorbei, aber meist in Abständen, in denen man dazwischen nur das Zwitschern der Vögel hört. Etwas ganz außergewöhnliches. Das habe ich seit Jahrzehnten nicht mehr erlebt. Auf der Straße fährt ein Mädchen mit ihrem Roller. Sie lässt sich von ihrem Hund ziehen. Man sieht, das es für beide eine Freude ist. Da bleibt ein Auto in der Einfahrt der allein lebenden Nachbarin stehen. Eine Frau legt eine Osterjause auf den Zaunpfeiler und fährt weiter.
Alles ist so schön und ich träume für mich hin.
Was wäre, wenn nach dieser besonderen Zeit, die wir jetzt oft sehr schmerzlich erleben, die Zeit in diesem Sinne weitergeht?
Was wäre, wenn alle Menschen in Ruhe ohne Hetzen und mit dieser Freundlichkeit dem Nächsten gegenüber, wie ich es jetzt erfahren darf, leben würden?
Was wäre, wenn niemand dem anderen etwas böses tun möchte?
Was wäre, wenn die Polizei niemanden strafen und einsperren müsste?
Ich träume weiter und wünsche, ja, erhoffe mir diese Zeit. In meiner eigenen Welt ist sie Realität. Wenn jeder seinen Traum umsetzt, Wird dieser Traum für die ganze Welt Realität.
Es gibt doch in der Bibel irgendwo eine Stelle, das eine Zeit kommen soll, wo das Schaf beim Löwen liegt...
Vielleicht sind wir ja da angekommen!
Träumen Sie bitte! Recht schön und recht viel !


Samstag, 11. April 2020

11.4.2020





In meinem Leben habe ich sehr viele Osterfeste erlebt. Eigentlich konnte ich nicht wirklich erfassen, was das bedeutet. Es wird gesagt, dass Jesus für mich gestorben ist. Niemals möchte ich, dass jemand für mich stirbt! Da habe ich diese Botschaft einfach hingenommen, ohne es wirklich zu verstehen.
 Heute morgen plötzlich, kamen mir andere Gedanken dazu. Das hat sicher mit dieser besonderen Zeit zu tun.
Jesus zeigt der Menschheit für alle Generationen, wie Leben funktioniert. In der Leidensgeschichte erlebt er alle für Menschen sehr schwierigen und schmerzhafte Erlebnisse. Verrat, Ungerechtigkeit, Verurteilung....bis zum Schlimmsten, alles.
 Wie verhält er sich? Er nimmt die Situation an. Er nimmt sein persönliches Leben an, das sich ihm gerade bietet. Er akzeptiert sein persönliches Leben voll und ganz, auch wenn es noch so schwer ist. Er wehrt sich nicht und kämpft nicht dagegen. er gibt sich dem Leben vollständig hin.
Er wendet keine Energie auf, um sich zu wehren.
Was machen wir Menschen?
Wir kämpfen. Gegen alles, gegen jeden, gegen jede Situation.
Vielleicht sollen wir diese besondere Zeit auch annehmen, akzeptieren, gelassen bleiben und  unsere " Auferstehung " erwarten, die sicher für uns kommt, wie sie auch für Jesus gekommen ist.
Ein gesegnetes, frohes und zuversichtliches Osterfest an euch alle!

Donnerstag, 9. April 2020

9.4.2020




Heute ist Gründonnerstag.
 Er fühlt sich für mich anders an, als die vielen Gründonnerstage, die ich bis jetzt erlebt habe. Er hat soviel mit dem Jetzt zu tun. Wenn ich an die Situation vor mehr als 2000 Jahren denke, da waren die Jünger von Jesus in einer Aufbruchstimmung. Sie haben sich sicher gefühlt. Einige wollten sogar schon untereinander aus verhandeln, wer von ihnen im künftigen Königreich neben Jesus sitzen darf. Dann mit einem Schlag alles anders. Katastrophe! Am Gründonnerstag, große Verzweiflung, Angst, Unsicherheit, keine Hoffnung. Von einem Moment zum anderen, von einer vermeintlich schönen hoffnungsvollen Welt in das Gegenteil versetzt. Abgestürzt!
Am Karfreitag der Höhepunkt des Wahnsinns. Sie kennen sich nicht mehr aus, die mutigen Männer sperren sich ein, fühlen sich verlassen, sehen kein Licht mehr.
Danach plötzlich die Überraschung, das Unfassbare!
Auferstehung, Neubeginn!
Ist es Zufall, dass der Prozess, den wir momentan erleben, gerade jetzt in der Osterzeit und im Frühling stattfindet?

Mittwoch, 8. April 2020

8.4.2020




Heute Morgen.
Ich habe mich von einer langen "Nähnacht" wach geduscht und bin für das Wasser dankbar, das mich wieder in einen putzmunteren Zustand gebracht hat.
Da kommen mir Gedanken, die ich Ihnen gerne weitergeben möchte. Wenn ich beobachte, wie das Leben funktioniert, kann ich sehen, dass immer ein großes Loslassen, Schmerzen, eben ein sehr unangenehmer Zustand zu erleben ist, bevor etwas neues, schönes entsteht. Egal welcher Religion man angehört, für jeden Menschen das gleiche. Ein Naturgesetz.
Wenn ein Mensch geboren wird. Für Mutter und Kind ein unglaublich schmerzhafter Prozess bevor man das neue Leben in Händen halten kann.
Die Bäume müssen im Herbst alle Blätter und Früchte loslassen. Im Winter schaut es so aus, als wäre kein Leben mehr in ihnen. Im Frühling plötzlich, sprießt neues Leben hervor, atemberaubend schön.
Die Raupe meint auch, es hat ihre letzte Stunde geschlagen, bevor sie sich umgewandelt als wunderschöner Schmetterling frei in die Lüfte erhebt.
Wenn ich jetzt wieder eine Bettwäsche in unzählige Stücke für Mundschutz zerschneide, wird der Bettwäsche auch grad Angst und Bang um ihr Leben, wenn sie die Schere sieht. Die Wahrheit ist, sie lebt als Mundschutz 50 fach weiter und hilft 50 Menschen gesund zu bleiben. Sie hat nur einen schmerzvollen Prozess durchgemacht.
Was muss da wohl entstehen, wenn die ganze Welt momentan so einen schmerzvollen Prozess durchlebt!
Ich bin in freudiger Erwartung und hole die nächste Bettwäsche.
Viel Kraft und Zuversicht!

Dienstag, 7. April 2020

8.4.2020






Diese Bilder zeigen Ihnen, dass es mich noch gibt. Ich bin superfleissig! Diese Zeit ist wirklich eine besondere Herausforderung. Eigentlich war ich auf Ostern eingestellt, auf dekorieren der vielen Ostersachen, die ich gemacht habe. Ich wollte eine wunderschöne Osterausstellung gestalten und habe mich auf meine vielen Kunden gefreut.
Jetzt schaut es bei mir anders aus. Ich habe nicht dekoriert, stattdessen liegen große Mengen an Stoff herum und ich bin alleine. Wenn mich jemand anruft und etwas kaufen möchte, hänge ich das Bestellte ans Gartentor und nimm das Kuvert mit dem Geld aus dem Postkasten. Etwas ganz anderes!
Es ist anders und auch schön für mich. Statt Hasen filzen, nähe ich Mundschutz für groß und klein. Meine Kunden sind dankbar und das freut mich. Ich näh mit Begeisterung und bin schon ein Teil meiner Arbeit. Ich konzentriere mich auf mein tun und beschäftige mich möglichst wenig mit den furchteinflößenden Nachrichten. Bei all dem Mitgefühl mit den Menschen, die wirklich arm dran sind, kann ich so meine Energie halten und viel arbeiten. Es geht mir sehr gut und ich bin weiter zuversichtlich, dass diese Entwicklung in eine wunderbare Zukunft geht!
Bleiben Sie alle gesund und freuen wir uns gemeinsam.
Wir schaffen das!!!

12.9.2022

  Ich sitze am Küchentisch und schaue aus dem Fenster.  Vor mir steht noch immer unsere Sonnenblume, die ich im letzten Bericht beschrieben ...