Freitag, 17. April 2020

17.4.2020




Das große Ereignis für meine Eltern und mich, das ich gestern beschrieben habe, war an einem Sonntag.

Man sagt, Sonntagskinder sind Glückskinder.
Damals hatte ich keine Ahnung, was mein Leben für mich bereit hält.
Meine Mutti war eine sehr intelligente , kreative und fleißige Frau, die gerne studiert hätte, es aber nicht durfte. Durch sehr dramatische Erlebnisse, war sie ängstlich, aber unglaublich stark. Die kleine Resi spürte natürlich, dass man Angst haben muss und es am besten ist, von anderen möglichst nicht bemerkt werden soll. So habe ich die ganze Schulzeit gelebt. Als die Zeit kam, den richtigen Beruf zu finden, hatte ich keine Ahnung und ging zur Berufsberatung. Beim warten, schaute ich die Bilder im Gang an uns sah Fotos von einem Goldschmied. Da ich sehr kreativ war, kam mir die Idee, das wär was für mich. Die Berufsberaterin war da anderer Meinung, weil Goldschmied nur etwas für Männer war. Sie machte mir den Vorschlag, Werklehrerin zu werden. Also machte ich das.
Mein Schöpfer hat mich aus einem sehr einfachen Strickmuster gestrickt. Keine komplizierten, verschlungenen Zopfmuster. Fast nur glatte Maschen, wenige verkehrte dabei. 
Mein Leben hat mir viele verschiedene Möglichkeiten geboten. Schöne und auch solche, wo man das Gefühl hat, die Welt geht auf der Stelle unter. Mein großes Glück war, dass ich nie das Gefühl dabei gehabt habe, der Lebensbriefträger hätte mir die falsche Post ins Postkastel gelegt. Ich wusste immer, das  ist MEINE Post!
Ich handelte nach meinem Gefühl und nie nach meinem Kopf, das nicht immer gut ankam.
Heute, nach 70 Jahren Lebenszeit, kann ich von ganzen Herzen behaupten. Ich bin ein GLÜCKSKIND !
Das Leben hat mir alle Facetten von Möglichkeiten gebracht. Das hat mich reich gemacht und zu dieser Persönlichkeit reifen lassen, die ich heute bin.
Für die jetzige Zeit gilt es genau so. Die Post, die wir jetzt auf der ganzen Welt bekommen haben, annehmen!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

12.9.2022

  Ich sitze am Küchentisch und schaue aus dem Fenster.  Vor mir steht noch immer unsere Sonnenblume, die ich im letzten Bericht beschrieben ...