Sonntag, 24. Januar 2021

24.1.2021

 


Sonntag Abend.

Das Wetter hat sich ziemlich trüb gezeigt. Das heißt für mich, noch achtsamer sein, noch mehr schauen, sich den Tag schön und gemütlich zu gestalten. Ich habe etwas Gutes zum Essen zubereitet, mich nach dem Essen in mein Bett gekuschelt und im Atelier Hasen zum Leben erweckt. Lauter schöne Dinge für mich. Ab und zu schalte ich das Radio ein, um doch ein wenig vom Leben außerhalb unseres Gartenzaunes zu erfahren. Wie wir alle wissen, großes Durcheinander, dringendes Anraten für etwas auf der einen Seite, von der anderen Seite wird genau das Gegenteil behauptet. Große Unsicherheit, verbunden mit vielen Ängsten. Das macht mein Leben nicht gerade schöner. Dann noch die Ankündigung vom Abendprogramm im Fernsehen. Zwei wirklich spannende Krimis, sehr empfehlenswert!

Ich habe keine Ahnung, wie man das alles gut verkraften kann. Kurt, mein Mann und ich haben uns von Maria unserer Tochter inspirieren lassen. Wir haben das Hörbuch " Mona, die Maus" gehört. Sehr lieb, genug spannend für unsere Seele. Wir haben uns dabei gemütlich zusammen gesetzt und sind gemeinsam mit Mona durch ihre Abenteuer gegangen. Ganz nebenbei sind durch meine Hände noch etliche Hasenkinder entstanden. Wir hatten eine wirklich schöne Zeit. Auch wenn Mona vom Eichkätzchen schlecht behandelt wurde oder sich in großer Gefahr befunden hat, weil sie von Wölfen bedroht wurde, werden wir trotzdem gut schlafen.

Morgen hören wir weiter. Es gibt nämlich 4 Bücher.



Mittwoch, 20. Januar 2021

20.1.2021

Heute ist ein wundervoller Tag. Die Sonne scheint und alles sieht freundlich aus. Ich spüre schon den Frühling. Unsere Schneerose schiebt gerade einige Knospen aus der Erde und die Frühlingsknotenblumen zeigen schon einige zarte kleine Blattspitzen. Diese Blumen bringen mich jedes Jahr zum staunen. Die Blattspitzen sind so zart, dass man sich fast nicht getraut, sie zu berühren, um sie nicht zu verletzen. Sie haben aber die Kraft, sich durch die hart gefrorene Erde zu schieben. Ich glaub, wenn sie so wären, wie wir Menschen und ihre Gedanken einschalten würden, würden sie bestimmt denken, dass es unmöglich ist, so zarte Blätter durch die Erde zu schieben. Wir hätten mit Sicherheit keine Frühlingsknotenblumen im Frühling. Sie denken nicht und tun einfach!

Ich werde sie zu meinem Vorbild nehmen!

Wenn Ihr schon Lust auf den Garten habt, empfehle ich Euch Youtube Videos von Markus Burkhard.

Er ist Naturexperte und begeisterter Gartengestalter, von dem man über die Natur viel erfahren kann. Ich denke, er ist der Gärtner der neuen Zeit. Ich fühle mich sehr angesprochen und möchte einiges in unserem Garten umsetzen.



Diese Idee ist nicht von mir. Sie gefällt mir.



Die Manschette abtrennen und seitlich abnähen. Kann man auch mit der Hand machen.




Dienstag, 19. Januar 2021

19.1.2021

 

Ich habe mir vorgenommen, diese besondere Zeit für mich als spannende Herausforderung zu sehen, mit wundervollem Ausgang, der so schön ist, wie ich ihn mir nicht vorstellen kann. Meine Oma hat schon immer gesagt, dass Not erfinderisch macht. Sie muss es wissen. Sie hat es ja selber erlebt. Das nehme ich mir zu Herzen. Das heißt für mich, ich werde etwas neues in mir entdecken, das sonst, unter den bisher eher entspannten Situationen nicht zum Vorschein gekommen wäre. Manchmal fühle ich mich ein bisschen wie eine Zitrone, der man die aller letzten Tropfen Saft auspresst. die vielleicht am gehaltvollsten sind.

Auf jeden Fall bin ich auf mich selbst sehr gespannt, was da noch alles zum Vorschein kommt.


Gestern habe ich noch eine Idee versprochen, die ich aus dem Rest der gestrickten Jacke von meiner Mutti noch machen werde.

Einen Handschuh für Pärchen:

zum 1. gut für die Liebe

zum 2. gut für warme Hände

Jeder hat einen eigenen Eingang und beide treffen sich im Inneren. Es gibt auch ein kuscheliges Futter von einem nicht mehr verwendeten T Shirt.





Die kleinsten Reste wurden noch lebendig. Eine Hühnerfamilie für den Osterstrauch.
Bin gespannt, was mir für die verbleibenden Teile noch einfällt.


Das alles findet ihr bald auf meinem Online Shop, den meine Tochter Maria laufend mit Neuigkeiten füttert. Weiterhin gibt es bei mir einen kontaktlosen Verkauf beim Gartentor.

Montag, 18. Januar 2021

18.1.2021

 

Heute gibt es eine Einladung. Ich möchte zeigen, was man alles aus Kleidung machen kann, die man nicht mehr trägt.

Meine Mutti wäre in diesem Jahr 100 geworden. Sie hat gelernt, dass Frauenhände niemals ruhen dürfen. So hat sie ihr ganzes Leben lang gelebt. Sie hat uns mit Gestricktem, Gesticktem und Gehäkeltem versorgt. Lauter Kostbarkeiten, die aber mit der Zeit keine Verwendung mehr finden und zu schade zum weg geben sind.

Die ehemalige Strickjacke, wofür sie selbst die Wolle gesponnen hat, ist so ein Stück. Ich habe daraus Winterpolster genäht, die jetzt auf der Ofenbank unseres Kachelofens wieder ins rechte Licht gerückt sind. Der rote Innenpolster ist ein Teil eines roten Leinenrockes, der karierte Rückenteil ein ehemaliges Hosenbein von einem Pyjama.








Dieses wunderbare Stück ist mit der Maschine gestrickt und nie fertig gestellt. Es wurde nie ein Pulli, dafür in Kombination mit dem Vorderteil des roten Rockes ein hübsches Polsterherz.







Wie man sieht, mag ich Polsterherzen. Das ist die Rückenansicht. Der rote Stoff ist zwar schon ein bisschen knapp, deshalb habe ich ihn mit roten Bändern zusammen gehalten. Der Unterpolster ist aus einem alten Flanellhemd genäht.



Das ist die Vorderseite. Wieder ein Teil einer Strickjacke von meiner Mutti. Es sind noch Reste davon übrig. Ich hab schon eine Idee dafür. Wenn ich so weit bin, zeige ich sie!


Vielleicht gibt es bei jemanden von euch auch irgend etwas, was ihr umgestalten könnt. Es ist wirklich eine große Freude!



Noch etwas Neues aus dem Atelier:
Auf Grund der besonderen Zeit übernehme ich bis auf weiteres das Porto für Österreich, wenn Ihr etwas im Online Shop oder direkt bei mir bestellen wollt. Ich denke, wir müssen zusammen halten. Dann schaffen wir alles!!!



Samstag, 16. Januar 2021

16.1.2021

 

Im Atelier zieht langsam der Frühling ein. Es schaut nach Aufbruch aus. Neubeginn, Leben, Lust auf Leben, Lust auf Farbe, Lust auf Arbeit.

Im Garten muss man schon sehr genau schauen, um diesen Neubeginn zu sehen. Es schaut noch sehr karg aus. Die meisten Sträucher und Bäume haben trockene Äste. So scheint es. Bei machen aber, sieht man bereits Knospen. Knospen in denen sich schon das neue Leben für mich sichtbar zeigt. Das gibt mir die Gewissheit, dass es auch in wenigen Wochen einen Frühling geben wird. Wie jedes Jahr. Es wird wieder diese unfassbare Fülle geben, wo man mit dem Staunen nicht nachkommt. Aus jeder Ritze sprießt Leben!

Nach dem kalten Winter, wo man dieses Leben nicht sehen und spüren kann, ist es wieder da!






Es scheint mir, dass das Leben des Menschen und das der Natur ein bestimmtes Strickmuster hat. Bevor etwas sehr schönes entsteht, ist im Vorfeld oft Kargheit, Angst, Hoffnungslosigkeit, Schmerz und all die für uns Menschen unangenehmen und schmerzhaften Gefühle. Wie größer das Ereignis, das stattfinden soll, umso größer der Schmerz. Als wäre es ein Ausgleich. Wenn ich an eine Geburt denke, kann das für eine Frau ganz schön heftig sein. Wenn dann der Augenblick da ist, dass man meint, den Schmerz nicht mehr aushalten zu können, auf einmal ist das neue Leben geboren. Ein unglaubliches Wunder ist geschehen!

Wenn ich an die Ostergeschichte denke, ist es ebenso. Es werden alle möglichen Ängste und schrecklichen Gefühle durchgelebt, bis zum Allerschlimmsten. So furchtbar, dass man meint, alles ist aus und vorbei. Dann das unfassbare Wunder von der Auferstehung! Während ich jetzt schreibe, kommt mir grade der Gedanke: vielleicht ist uns das von höchster Stelle vorgelebt worden, damit wir wissen, nach welchem Muster das Leben auf der Erde gestrickt ist.

Ich entschließe mich, die Zeit, in der wir gerade Leben auch so zu sehen. Wenn der Schmerz, die großen Ängste, die gerade auf der ganzen Welt sind, so wie in den vorigen Geschichten die Vorstufe zu einem Neubeginn sind, dann muss der Neubeginn, unser Leben nach der für uns schwierigen Zeit, ein gewaltig schöner sein!

Ich glaube fest daran und freu mich darauf!

Sonntag, 10. Januar 2021

10.1.2021

Nach langer Schreibpause, wieder ein Lebenszeichen von mir.

Ich bin ganz sanft und unspektakulär  ins neue Jahr gerutscht. Gerade habe ich mich ein bisschen gewundert, als ich das erste Mal 2021 am PC geschrieben habe. Es fühlt sich neu an. Bald werde ich mich daran gewöhnt haben.

Wenn ich an dieses neue Jahr denke, habe ich verschiedene Gefühle. Eigentlich kann ich mir fast gar nichts vorstellen. Wenn ich mit bewusst halben Ohr die Nachrichten höre, merke ich, dass es drunter und drüber in der Welt da draußen zugeht. Ich verschließe bewusst meine Tür zu meinem Inneren und lasse diese Turbulenzen auf gar keinen Fall hinein. In mir ist es ruhig. Deshalb bin ich in der Lage ein schönes Leben zu führen. Das mache ich bewusster als je zu vor.

Mir kommt vor, als wäre die gesamte Menschheit eine Raupe, die kurz davor ist, ein Schmetterling zu werden. Ganz tief drinnen weiß die Raupe, dass sie sich zu einem herrlichen Wesen entwickelt, dass nicht mehr am Boden kriecht wie bis her, sondern als wunderschöner Schmetterling von Blume zu Blume fliegen wird. Sie wird als Schmetterling nicht die begrenzte Sichtweise vom Boden aus oder höchstens von einem erhöhten Stängel einer Blume haben. Sie wird eine viel weitere Sicht haben, wenn sie als Schmetterling über  Wiesen, Zäune und Landschaften flattert.

Jetzt aber, in der Umwandlung denkt sie nicht an ihre Bestimmung. Sie leidet gerade. Der Kokon ist viel zu eng und zwickt an allen Ecken und Enden. Sie bekommt auch keine Luft mehr und glaubt, jetzt sterben zu müssen. In diesem Moment geschieht das große Wunder. Der Kokon platzt auf und das neue Wesen kommt staunend hervor. Ganz benommen von diesem wunderbaren Vorgang sitzt der Schmetterling in der Sonne und stärkt seine Flügel, um im nächsten Moment sich in die Lüfte zu erheben und sein großartiges, neues Abenteuer zu beginnen. Er weiß , wie er seine Flügel gebrauchen kann, bei welchen Blüten er Nahrung findet. Die Raupe hätte sich so ein Leben als Schmetterling niemals vorstellen können und doch ist es geschehen.

Ich fühle mich als so eine Raupe. Ich weiß zwar nicht, wie das Leben weiter geht, aber tief in meinem Inneren, das ich von der angstmachenden Außenwelt so gut durch meine Tür geschützt habe, da drinnen weiß ich, dass wir Menschen in eine wundervolle Zeit gehen, die wir uns, so wie die Raupe noch nicht vorstellen können.

Liebe Leserin, lieber Leser, ich wünsche dir diese Gewissheit. 

Es wird geschehen! 

12.9.2022

  Ich sitze am Küchentisch und schaue aus dem Fenster.  Vor mir steht noch immer unsere Sonnenblume, die ich im letzten Bericht beschrieben ...