Samstag, 28. November 2020

28.11.2020

 


So geht es grad bei mir.

Die meiste Zeit verbringe ich in meinem Atelier und sorge für die Vermehrung der Weihnachtsengerln. Köpfchen nähen, Spitzenkleidchen nähen, Flügel filzen.....Ich hoffe, dass sehr viele Engerln hinausschwärmen werden. Diese Zeit braucht besonders viele!

Ich habe mir vorgenommen, diese besondere und anspruchsvolle Zeit besonders und sehr schön zu leben und erleben. Deshalb brauche ich eine stimmungsvolle Umgebung. Gestern Abend hatte ich die Idee, das alte Drahtgestell von einem Lampenschirm in eine Weihnachtswunderweltlampe zu verwandeln. Mein Mann hatte einmal Figuren aus Sperrholz ausgeschnitten. Ich habe sie mit weißer Wandfarbe gestrichen und mit Heißkleber an das Drahtgestell geklebt. Ein weißer Filzstreifen über den unteren Rand genäht ergibt eine kuschelige Schneedecke und mehr  Festigkeit. Ober und zwischen den Figuren habe ich mit einem dünnen Silberdraht kleine Filzstückchen als Schneeflocken umwickelt und ihn um die Drahtstreben des Lampenschirmes geführt .Unser Vorraum ist schon in Winterstimmung!

 Zwei Rindenstücke und noch ein paar Figuren möchte ich zu einem Winterbild für die Wand verwandeln. Dazu bitte ich meinen Mann, mir Löcher zu bohren. Mit der Bohrmaschine kann er besser umgehen. Wenn die Werke fertig sind, werde ich sie zeigen.

Vielleicht habt auch ihr Ideen, euer Heim mit einfachen Mitteln schön zu gestalten. Kreativ sein, tut unglaublich gut!





Freitag, 20. November 2020

20.11.2020

 

Im Gemeindehaus soll heuer ein Fenster mit einer Weihnachtskrippe geschmückt werden. Ich darf sie zur Verfügung stellen. Mit großer Freude beginne ich einen Ochsen ins Leben zu rufen. Beim arbeiten schalte ich meinen Kopf weitgehend aus und lasse meine Hände arbeiten.



Der Esel hält ganz still während ich ihm seine langen Ohren annähe.



Das Krippenhaus, das mein Vati für uns vor vielen, vielen Jahren gebaut hat, beherbergt jetzt die Hl. Familie, den Ochs und den Esel.



Zu meiner eigenen Überraschung ist der Ochse nicht ein alter ehrwürdiger Ochse geworden, wie man ihn von den Krippen her kennt. Er ist jung und unternehmungslustig mit hochgehobenen Schwanz. Er hat nichts ehrwürdiges an sich. Er betrachtet voll Freude und Neugier, was sich da in seinem Stall abspielt.



Auch so der Esel. Er beschnuppert das kleine Köpfchen des Kindes. Ich denke, die große Seele, die in diesem Kindchen wohnt, freut sich. Sie spürt gerne die weiche Nase und den warmen Atem des Esels, der so unbekümmert den neuen Mitbewohner in seinem Stall begrüßt.



Auch das Mäuschen, das am Zaun sitzt. Es darf auch dabei sein. Jetzt sitzt es noch am Zaun. Bestimmt wird es später ins Heu der Futterkrippe huschen, damit es dem Kind näher sein kann.



Wenn ich so mein Werk betrachte, glaube ich, meine Hände haben etwas Gutes geschaffen. Ich habe das Gefühl, dass sich nicht nur die Tiere so ungezwungen und unbekümmert dem Großen nähern dürfen. Auch ich darf es und alle Menschen!


Mittwoch, 18. November 2020

18.11.2020

 

Wie ich schon erzählt habe, ist das Atelier momentan in eine Christkindlwerkstatt verwandelt worden. Es wird unglaublich fleißig gearbeitet. Diese Drillinge sind gestern auf die Welt gekommen. Heute sind es schon vier. Wie schnell das geht. Ich freu mich, wenn ich mir vorstelle, dass eine zwei- oder dreijährige Puppenmama oder, auch ganz wichtig, ein Puppenpapa, dieses Puppenkind in die Arme schließt. Bei Bedarf ist es auch waschbar. Ich empfehle aber ganz dringend, es zu baden und auf keinen Fall in die Waschmaschine zu geben. Ich hätte das als kleines Mädchen nicht aushalten können, wenn mein geliebtes Kind in der Waschmaschine herumgeschleudert wird. Ich hätte davor verzweifelt gewartet, ob mein Puppenkind da lebend herauskommt.



Im Garten bin ich jetzt wenig. Allerdings habe ich wieder einen Versuch gemacht. Im letzten Sack Kartoffeln, den ich gekauft habe, waren einige grüne dabei. Wie man weiß, soll man sie nicht essen. Ich wollte sie auch nicht wegwerfen. Da ist mir unser Maulwurf gerade entgegengekommen. Er ist momentan sehr aktiv und beschenkt uns reihenweise mit schönen braunen Erdhügeln mit wunderbar krümeliger Erde. Jetzt gibt es in jedem Hügel einen Mini- Kartoffelacker. Ich habe nämlich überall eine Kartoffel eingegraben. Wir werden sehen, was passiert. Für mich wär es natürlich super, wenn ich im nächsten Jahr das Mittagessen von einem Maulwurfshügel ernten könnte. Vielleicht freut sich auch der Maulwurf über die Überraschung oder die dicke Wühlmaus. Mir ist alles recht!


Donnerstag, 12. November 2020

12.11.2020

Draußen bereitet sich die Natur auf den langen Winterschlaf vor. Seit Tagen hat sich die Sonne versteckt. Es ist dunkel und ich habe das Gefühl, ich müsste mich unter meiner kuscheligen Bettdecke mit einer Wärmeflasche vergraben und ebenfalls schlafen. Das mache ich aber nicht. Mein Atelier ist hell erleuchtet, vollgefüllt mit verschiedenen Materialen. In der Ecke stapeln sich Berge von Schafwolle in vielen Farben, bunte Stoffe, Garne, Wolle, viele Zwirnspulen, Scheren, Nadelpolsterln.....Sehr bunt, sehr viel und es schaut auch ein wenig chaotisch aus. Ich weiß aber schon genau, wo ich das finde, das ich gerade brauche. Um ganz ehrlich zu sein, meistens. Mein Atelier ist nämlich grad zur Christkindlwerkstatt erhoben. Da geht`s besonders lustig zu. Vieles wird vorbereitet, viele Ideen für Weihnachtsgeschenke, viel Schmuck, um die Wohnungen stimmungsvoll zu gestalten. In dieser Zeit besonders wichtig! Bestellungen werden erfüllt. Warme Filzpatschen für den Liebsten, ein Schlafengerl für einen kleinen Menschen, der sich fürchtet alleine ins Bett zu gehen und besonders viele Engerl in verschiedenen Ausführungen. Engerl kann die Welt nicht genug haben.

Heute ist eine neue Population gelandet. Mit neuen Flügeln






Eine Bauchlandung nach dem ersten Flugversuch




Ich denk, sie lernen es!




Montag, 9. November 2020

9.11.2020

 

In der längeren Schreibpause habe ich nicht geschlafen. Das Gegenteil ist der Fall. Ich habe viel Neues geschaffen! Weihnachten steht vor der Tür. Es soll da nicht nur Scharen von Engeln , Zwergerl und Wichteln geben. Ich bin gerade dabei Krippenfiguren zu machen. In dieser Weise hab ich sie noch nie gemacht.




Obwohl der Heilige Josef bestimmt ein liebevoller Mann war, wie man auf dem 1. Bild sehen kann, bin ich bei der 2. Krippe einen Schritt weitergegangen. Er ist da nicht nur liebevoll dargestellt, auch emanzipiert. Er trägt das Kind auf dem Arm!




Und hier noch ein neues Projekt. Der heilige Martin auf dem Pferd und einem Bettler. Natürlich kann er seinen Mantel teilen. Er hat ja sein Schwert dabei!







Wenn ich in meiner Schaffenspause aus dem Fenster schaue, blicke ich auf unseren Garten, der gerade dabei ist, schlafen zu gehen. Viele Blätter liegen auf dem Boden, die kahlen Äste tragen noch einige Äpfel, über die sich die Amseln freuen. Gestern hat sich sogar eine Krähe darüber gefreut. Die Blätter, die noch auf so manchem Strauch hängen, haben sich entweder tief rot oder in vielen Gelbtönen eingefärbt. Ein letztes Aufflackern, bevor sie es so machen, wie unser Feigenbaum gestern. Er hat seine Handteller großen gelben Blätter, die vor kurzem noch saftig grün waren, eins nach dem anderen, langsam auf die Erde segeln lassen. Jetzt liegt auf seinen Wurzeln eine dicke, wärmende Decke. Die darf natürlich bleiben. Wie wunderbar hat die Natur alles eingerichtet! Bestimmt hat sich darin  auch so mancher kleiner Krabbler eine gemütliche Winterwohnung eingerichtet. Vielleicht hat er sich schon in ein Blatt eingerollt und träumt vom Frühling. Meine Ohren sind nicht so fein gestimmt aber ich glaube, er schnarcht schon.

12.9.2022

  Ich sitze am Küchentisch und schaue aus dem Fenster.  Vor mir steht noch immer unsere Sonnenblume, die ich im letzten Bericht beschrieben ...