Dienstag, 4. Mai 2021

4.5.2021

 

Schon wieder habe ich heute ein wundervolles Erlebnis mit der Natur beobachten können. Mein Mann hat unsere Haustüre neu gestrichen.





Dafür hat er das Namensschild abmontiert.



Darunter gab es eine Überraschung. In der Rille, zwischen zwei Bretter haben Wildbienen ihre Kinderstube eingerichtet. Die erste Biene, die offensichtlich schon fertig entwickelt war, ist gleich weggeflogen, als mein Mann das Schild abnahm. Sie hat sich den  weiten Weg zum Rand des Türschildes erspart. Die anderen kuscheln sich noch in ihr Stübchen. Jedes Bienenkind bewohnt ein eigenes. Von allen Seiten gut abgemauert. Wahrscheinlich hat jedes schon alles dabei, damit es sich zu einer fertigen Wildbiene entwickeln kann.


Was ist das für ein Wunder! Diese kleinen, für uns unscheinbaren Tierchen, tragen eine solche Weisheit in sich. Ganz selbstverständlich fliegen sie nach dem Schlüpfen auf die nächste Blüte. Momentan auf unsere blühenden Apfelbäume und befruchten sie. Wieder zum Nutzen für uns.
Das gehört für mich wieder zu den kleinen Grossigkeiten!
Wieder ein Beweis für mich:
Die Schöpfung ist vollkommen!
Wir sind es auch!
Wir brauchen dafür nur die Augen auf zu machen.


Sonntag, 2. Mai 2021

 


Heute, so wie fast jeden Tag, war ich am Vormittag mit einer Schüssel und einem Messer im Garten, um essbare Geschenke zu suchen und einzusammeln.

Das ist in unserem Garten möglich, weil wir der Natur weitgehend überlassen, was sie uns schenken möchte.

Das ist gewaltig viel!!!

Zum Beispiel gab es folgendes als Salat:

Vogelmiere, Löwenzahn, Gänseblümchen, Wiesenschaumkraut, Knoblauchrauke, Gundelrebe, Girsch, Spitzwegerich, marokanische Minze, Zitronenmelisse und Wiesenklettlabkraut.

Was sagt ihr dazu??? Jedes Blättchen, jede Pflanze ein Geschenk. Bis auf die marokanische Minze. Sie habe ich einmal geschenkt bekommen und gepflanzt. Alle anderen sind von alleine aus dem Boden gewachsen. Das eine gut für die Nieren, das andere für unsere Knochen, das nächste putzt die Lymphbahnen durch. Jede Pflanze weiß, welche Aufgabe sie hat.

Sie suchen sich selbst einen geeigneten Platz, an dem sie leben möchten und gedeihen dann sehr üppig. Seit mir der Wert dieser Geschenke, immer mehr bewusst wird, nehme ich mich in der Gartengestaltung immer mehr zurück. Ich lasse der Mutter Erde, die uns offensichtlich mit den besten Stoffen ernähren möchte, sehr gerne den Vortritt. Ich liebe natürlich auch die anderen Pflanzen, zum Beispiel die Tulpen, von denen ich gestern erzählt habe. Ich sehe aber keinen Grund, warum rote Tulpen nicht vom strahlend gelben Löwenzahn und dem blasslila Wiesenschaumkraut begleitet werden sollen. Es ist uns anerzogen worden, dass in einem Garten nur bestimmte Pflanzen stehen sollen, ja dürfen! Das andere muss raus und wird achtlos auf den Komposthaufen geworfen! Selbst da schenkt uns die Erde wieder etwas. Nämlich hochwertige Erde!

Wenn ich das alles so bewusst anschaue, komme ich zur folgenden Erkenntnis:

Ich, wir leben im Paradies, im Schlaraffenland! Für uns ist gesorgt, wenn wir aufhören uns einzubilden, dass nur bestimmte Dinge schön und gut sind, die wir selber ausgesucht und gezüchtet haben, wenn wir endlich unsere Augen bewusst auf das richten, das vor unseren Füßen, ja sogar unter unseren Füßen wächst, können wir uns in großer Dankbarkeit und Ehrfurcht zurücklehnen!

Wir haben es meistens nicht gelernt, auf welch kostbaren Boden wir treten. Man kann sich aber sehr gut informieren. Am Abend, wenn ich etwas mit der Hand zu nähen habe, schaue ich mir sehr gerne auf youtube " die kleine Kräuterkunde" mit Ruth Pfenninghaus an. Eine wunderbare Frau, die unzählige Pflanzen mit Leib und Seele vorstellt. 

Es zahlt sich aus, sich in diese Richtung weiterzubilden!

Samstag, 1. Mai 2021

1.5.2021

 Unser Garten ist ein wahrer Zaubergarten.

 Er lässt mich das Wunder der Schöpfung hautnah erleben, ich kann dadurch das Strickmuster des Lebens erfahren. Wenn ich darin arbeite, kurble ich meinen Kreislauf an und stärke meine Muskeln, ich finde darin viele Nahrungsmittel und Heilkräuter, die mich gesund erhalten oder gesund machen. Außerdem stärkt er meine Seele durch seine unfassbare Schönheit und Vielfalt. Das ist nur ein ganz kleiner Teil, den er mir schenkt.

Gestern hatte ich die Gelegenheit, über mich selbst hinaus zu wachsen. Bei mir zu bleiben und sehr großmütig ohne Groll und Rachegefühle loszulassen, ohne im Kopf irgendwelche kriegerische Handlungen zu schmieden. Ihr wollt wissen, wer mir diesen großartigen und mit Sicherheit nicht leichten Prozess geschenkt hat?

Es war die Wühlmaus. Besser gesagt, so glaube ich es, eine ganze Wühlmausfamilie. Vielleicht sogar eine Wühlmausgroßfamilie!

Wie so oft bin ich voll Genuss und Bewunderung durch den Garten geschlendert, um ihn mit allen Sinnen in mir aufzunehmen. Besondere Freude hatte ich mit den Tulpen, die in den verschiedensten Farben leuchten. Ich bemerke mit großer Freude, dass sie sich sehr vermehrt haben und in dicken Büscheln vor mir stehen, wo im letzten Jahr nur ein oder zwei waren. So gehe ich freuend herum. Plötzlich stehe ich vor einem dichten Tulpenbüschel, deren Blätter irgendwie gelb und leblos aussahen. Ich bücke mich und berühre eine Blüte. Schon habe ich die ganze Pflanze in meiner Hand. Sie steckte ganz locker in einem Mausloch. Nach und nach zog ich 6 Tulpen aus dem Loch. Ohne Zwiebeln natürlich. Ein richtiger Tulpenstrauß. Zur Verschärfung kommt noch dazu, dass ich gerade diese Tulpen von meiner Mutti waren. Da heißt es, tief durchatmen! Gestern habe ich noch vom Tintenfluss neben mir geschrieben, den man in keiner Weise berühren soll, damit mein klares Wasser nicht verfärbt wird. Jetzt bin ich gefordert, da nicht mit Rachegefühlen oder ähnlichem hinein zu tapsen!

Heute beim Frühstück vor dem wunderschönen Tulpenstrauß, habe ich gemerkt, dass ich es geschafft habe, über mich hinaus zu wachsen. In mir sah ich eine putzige Wühlmaus, wie sie durch die Gänge huscht, um etwas essbares zu finden. Plötzlich tauchen gleich 6 köstliche Tulpenzwiebel vor ihr auf. Voll Freude pfeift sie ihre Familie herbei. Von allen Seiten kommen Mäuschen eilig herbei. Kleine Mäusekinder und ein paar langsamere mit grauen Barthaaren sind auch dabei. Bestimmt Oma und Opa. Alle machen sich freudig und aufgeregt, mit wippenden Schnurrhaaren über die Köstlichkeit her. Der Saft der  Tulpenzwiebeln, rinnt ihnen aus den kleinen Mäulchen.

Wahrscheinlich liegen jetzt alle zufrieden und müde vom unverhofften Festmahl in ihrer Höhle. Mit dicken, vollgefüllten Bäuchlein nach oben gestreckt, schnarchen sie in ihrem Verdauungsschlaf.

Das ist die Natur! Sie hat mir Gelegenheit gegeben zu teilen. Den oberen Teil der Tulpe bekomme ich für die Vase, den unteren die Mäuse.

Na, ganz gerecht ist es nicht. Aber was solls!

Ich bin stolz auf mich!!!

12.9.2022

  Ich sitze am Küchentisch und schaue aus dem Fenster.  Vor mir steht noch immer unsere Sonnenblume, die ich im letzten Bericht beschrieben ...