Sonntag, 10. Januar 2021

10.1.2021

Nach langer Schreibpause, wieder ein Lebenszeichen von mir.

Ich bin ganz sanft und unspektakulär  ins neue Jahr gerutscht. Gerade habe ich mich ein bisschen gewundert, als ich das erste Mal 2021 am PC geschrieben habe. Es fühlt sich neu an. Bald werde ich mich daran gewöhnt haben.

Wenn ich an dieses neue Jahr denke, habe ich verschiedene Gefühle. Eigentlich kann ich mir fast gar nichts vorstellen. Wenn ich mit bewusst halben Ohr die Nachrichten höre, merke ich, dass es drunter und drüber in der Welt da draußen zugeht. Ich verschließe bewusst meine Tür zu meinem Inneren und lasse diese Turbulenzen auf gar keinen Fall hinein. In mir ist es ruhig. Deshalb bin ich in der Lage ein schönes Leben zu führen. Das mache ich bewusster als je zu vor.

Mir kommt vor, als wäre die gesamte Menschheit eine Raupe, die kurz davor ist, ein Schmetterling zu werden. Ganz tief drinnen weiß die Raupe, dass sie sich zu einem herrlichen Wesen entwickelt, dass nicht mehr am Boden kriecht wie bis her, sondern als wunderschöner Schmetterling von Blume zu Blume fliegen wird. Sie wird als Schmetterling nicht die begrenzte Sichtweise vom Boden aus oder höchstens von einem erhöhten Stängel einer Blume haben. Sie wird eine viel weitere Sicht haben, wenn sie als Schmetterling über  Wiesen, Zäune und Landschaften flattert.

Jetzt aber, in der Umwandlung denkt sie nicht an ihre Bestimmung. Sie leidet gerade. Der Kokon ist viel zu eng und zwickt an allen Ecken und Enden. Sie bekommt auch keine Luft mehr und glaubt, jetzt sterben zu müssen. In diesem Moment geschieht das große Wunder. Der Kokon platzt auf und das neue Wesen kommt staunend hervor. Ganz benommen von diesem wunderbaren Vorgang sitzt der Schmetterling in der Sonne und stärkt seine Flügel, um im nächsten Moment sich in die Lüfte zu erheben und sein großartiges, neues Abenteuer zu beginnen. Er weiß , wie er seine Flügel gebrauchen kann, bei welchen Blüten er Nahrung findet. Die Raupe hätte sich so ein Leben als Schmetterling niemals vorstellen können und doch ist es geschehen.

Ich fühle mich als so eine Raupe. Ich weiß zwar nicht, wie das Leben weiter geht, aber tief in meinem Inneren, das ich von der angstmachenden Außenwelt so gut durch meine Tür geschützt habe, da drinnen weiß ich, dass wir Menschen in eine wundervolle Zeit gehen, die wir uns, so wie die Raupe noch nicht vorstellen können.

Liebe Leserin, lieber Leser, ich wünsche dir diese Gewissheit. 

Es wird geschehen! 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

12.9.2022

  Ich sitze am Küchentisch und schaue aus dem Fenster.  Vor mir steht noch immer unsere Sonnenblume, die ich im letzten Bericht beschrieben ...