Freitag, 20. November 2020

20.11.2020

 

Im Gemeindehaus soll heuer ein Fenster mit einer Weihnachtskrippe geschmückt werden. Ich darf sie zur Verfügung stellen. Mit großer Freude beginne ich einen Ochsen ins Leben zu rufen. Beim arbeiten schalte ich meinen Kopf weitgehend aus und lasse meine Hände arbeiten.



Der Esel hält ganz still während ich ihm seine langen Ohren annähe.



Das Krippenhaus, das mein Vati für uns vor vielen, vielen Jahren gebaut hat, beherbergt jetzt die Hl. Familie, den Ochs und den Esel.



Zu meiner eigenen Überraschung ist der Ochse nicht ein alter ehrwürdiger Ochse geworden, wie man ihn von den Krippen her kennt. Er ist jung und unternehmungslustig mit hochgehobenen Schwanz. Er hat nichts ehrwürdiges an sich. Er betrachtet voll Freude und Neugier, was sich da in seinem Stall abspielt.



Auch so der Esel. Er beschnuppert das kleine Köpfchen des Kindes. Ich denke, die große Seele, die in diesem Kindchen wohnt, freut sich. Sie spürt gerne die weiche Nase und den warmen Atem des Esels, der so unbekümmert den neuen Mitbewohner in seinem Stall begrüßt.



Auch das Mäuschen, das am Zaun sitzt. Es darf auch dabei sein. Jetzt sitzt es noch am Zaun. Bestimmt wird es später ins Heu der Futterkrippe huschen, damit es dem Kind näher sein kann.



Wenn ich so mein Werk betrachte, glaube ich, meine Hände haben etwas Gutes geschaffen. Ich habe das Gefühl, dass sich nicht nur die Tiere so ungezwungen und unbekümmert dem Großen nähern dürfen. Auch ich darf es und alle Menschen!


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