Sonntag, 7. Februar 2021

7.2.2021

 


Mein Traum für mich

Heute ist Sonntag. Wie so oft, spaziere ich nach dem Frühstück durch unseren Garten, um mich daran zu freuen und mit Energie aufzutanken. Insgesamt schaut alles noch ziemlich grau und braun aus. Ich habe aber die Angewohnheit ganz genau zu schauen und kenne die Plätze meiner Pflanzenfreunde. Heute habe ich schon einige entdeckt, die den Winter gut überlebt haben. Das echte Schneeglöckchen z. B. Es wächst ganz nahe am Stamm unserer Lärche, die ich vor mehr als 40 Jahren als kleine Rute von einem Ausflug am Gaberl mitgebracht habe. Sie ist da am Straßenrand gestanden und würde wahrscheinlich nicht mehr leben. Ich habe heute nicht nur das erwartete Schneeglöckchen gefunden, ganz in der Nähe steht nun auch ein zweites. Zwischen den Rosensträuchern gibt es schon unzählige Pflänzchen von Klatschmohn, die Hänsel und Gretelblume macht sich schon für ihren Auftritt bereit, ein Löwenzahn streckt mutig eine Knospe hervor. Eine besondere Freude machte mir eine Entdeckung auf einem Wiesenstück hinter unserem Haus. Dort habe ich einmal einen Spitzwegerich angepflanzt. Ich mag ihn gerne. Immer wieder gebe ich ein paar Blätter in den Salat. Er hatte im Sommer einige Blütenstände, die ich stehen lies. Heute entdeckte ich zwischen den Grashalmen viele kleine Spitzwegerich Babypflanzen. Genau das möchte ich gerne. Viele essbare Wildpflanzen im Garten haben. Da brauche ich nicht säen, nicht pflegen, nur ernten! Das ist nur ein kleiner Ausschnitt vom heutigen Gartenspaziergang. Ich habe sooo viel entdeckt, dass ich darüber ein Buch schreiben könnte!

Mein Traum vom Sommer für mich.

 Ich sehe mich, in meiner Lieblingsjeans, die mittlerweile nur mehr aus Flicken besteht, durch den Garten laufen. Ausgerüstet mit Schaufel, Rechen, Samensackerln......und dann mit einem Korb und Schüsseln, um all die guten Früchte zu ernten. Überall gibt es essbares. Bohnen schlingen sich um die Bäume. Kürbisse, liegen in den verschiedensten Formen und Farben im Gras. Dazwischen viele bunte Blumen und Kräuter. Das Paradies! Ich gehe mit den Gartengeschenken in die Küche und verarbeite sie voll Dankbarkeit und Demut zu köstlichen Speisen. Kräuter werden getrocknet, Früchte eingekocht, eingefroren, ein Wintervorrat angelegt.

Nach so einem arbeitsreichen Tag gehe ich zufrieden und glücklich in mein Atelier und erschaffe mit meinen Händen zauberhafte Wesen. Auch wenn mein Körper von der Gartenarbeit wahrscheinlich müde ist, meine Finger können sich sicher noch flink bewegen. Noch etwas Gescheites habe ich für mich gehört. Ein Gärtner gibt ein Drittel den Tieren, ein Drittel den Dieben und ein Drittel ist für ihn selber. Da bekommt man keinen Stress, wenn die Maus einmal die Wurzel von einem großen Salatkopf frisst.

Das ist das Leben, das ich mir wünsche! Es hat viel mit dem Spruch zu tun, den ich vor Jahren in unserem Vorraum an die Wand geschrieben habe.

" Das Leben mit allen Sinnen spüren. Einfach leben, nur da sein, nichts anderes!"

Gerade für diese Zeit wichtig!

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