Montag, 18. März 2019

18.3.2019





Ich möchte heute dieses besondere Märchen mit Ihnen teilen. Normal habe ich mit Märchen keine besondere Freude, weil sie mir als Kind zu brutal waren und ich mich sehr gefürchtet habe. Dieses Märchen ist auch brutal, sogar sehr brutal. Es scheint mir aber eine wahre Geschichte zu sein. Nämlich, es zeigt für mich auf erstaunliche Weise, was gerade auf unserer Welt geschieht.
Ich werde in den kommenden Tagen, täglich eine Seite davon einstellen. Sie haben die Gelegenheit, in aller Ruhe das Gelesene aufzunehmen.
Vorweggenommen möchte ich schon verraten, dass sie einen wunderschönen Schluss hat!
Der Grund warum ich Ihnen diese Geschichte mitteile, ist, dass wir, d. h. jeder von uns zu diesem wunderbaren Ausgang beitragen können und unbedingt sollen!!!



Das Märchen vom Feuer und von der Dunkelheit

von  Wolfgang E. Stabentheiner 



 Das Märchen vom Feuer und von der Dunkelheit

Vor Millionen von Lichtjahren gab es da einen kleinen Planeten im großen Universum. Die Wesen, welche diesen Planeten bevölkerten – ich getrau‘ mich’s kaum zu sagen, da ich befürchte, nur wenige werden mir glauben – diese Wesen hatten in ihrer Brust, in etwa dort, wo bei den Menschen das Herz schlägt, sie hatten dort ein Feuer brennen.  Ob dieses Feuer sie nicht verletzte, wirst du nun von mir wissen wollen. Es verletzte sie nicht. Ich weiß nicht, wie es kam, dieses Feuer brannte, wärmte, leuchtete, aber es verbrannte und verletzte niemanden. Es brannte, solange so ein Wesen lebte, und wenn es gestorben war, brannte es noch weiter, heller als zuvor. 

Die vielen, vielen Feuer, jene der Lebenden und jene der Verstorbenen, erzeugten so viel Licht, dass es von diesem Planeten – wie von einer Sonne - weit ins Universum hinausstrahlte. Das Licht, das von den Bewohnern des Planeten ausging, war ein liebliches, heilsames Licht. Andere Wesen auf anderen Gestirnen hatten die Gewohnheit, wenn sie etwas bedrückte, nächtens zum Himmel zu schauen. Wie sie so das Licht des Planeten auf sich wirken ließen, wurde es wieder friedlich in ihnen und die Dinge wendeten sich zum Guten.

Die Bewohner des Planeten kannten keine Angst vor dem Tod. Sie wussten, ihr Licht würde weiterbrennen. Deshalb fanden sie auch keinen Grund, um ihr Überleben zu kämpfen. Nichts gab es, das sie zum Streit veranlasste. Niemand fürchtete sich vor einem anderen. Ein Feuer wird einem anderen Feuer nicht gefährlich. Im Gegenteil: Sie erkannten einander in dem Feuer, welches in ihrer Brust brannte, als das Wesen, das sie sind, und begegneten sich gegenseitig mit großer Hochachtung. Auch sie hatten manchmal schwierige Situationen zu meistern, ähnlich wie wir Menschen. Dann halfen sie alle zusammen, die vielen einzelnen Feuer – selbst die der Verstorbenen - vereinigten sich zu einem großen, starken Licht, und so gab es nichts, was sie nicht hätten lösen können. Gemeinsam war ihnen keine Herausforderung zu groß. 

Ständig brachten sie sich gegenseitig zum Lachen – durch Dummheiten und Clownerien, durch kleinere und große Freuden, die sie einander bereiteten. Je mehr sie lachten, je froher sie waren, desto heller brannte ihr Licht. Und je heller ihr Licht jetzt brannte, desto heller war auch ihre Zukunft. Sie genossen es über alle Maßen, die Wärme des Feuers zu spüren und sich in seinem Schein zu ergehen, unabhängig davon, ob es in ihnen selbst oder in anderen brannte.

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