Mittwoch, 25. August 2021

25.8.2021

 Eine lange Zeit ist vergangen. Ich habe das Gefühl, dass ich meinen Leserinnen und Lesern wieder berichten soll, was bei mir so los ist. Es ist im wahrsten Sinne des Wortes viel los. In letzter Zeit , so dachte ich, ich hätte viel zu tun gehabt. Jetzt weiß ich, dass ich zu noch mehr imstande bin. Das Leben lässt es mich erleben und erfahren.

 Beim letzten starken Regen ist nämlich eine Menge Wasser schön still und leise, ohne dass wir es bemerkt haben unter unseren Holzboden im Vorraum eingedrungen und hat die Tellwolle, die als Isolierung gedient hat,"angesoffen."Nach und nach ist die Feuchtigkeit an den Wänden hochgekrochen und wir sind dadurch auf diesen unlustigen Zustand unter unserem Boden draufgekommen.

Das heißt Boden heraus, Tellwolle heraus, feuchte Stellen entfernen, Entfeuchtungsgeräte, neue Isolierung, neuer Boden.

 In den nächsten Wochen werden wir ein neues Wohngefühl haben. Ich habe schon einen Schlafplatz und einen Essplatz im 1. Stock für uns gerichtet. Bei ungefähr 40 Grad lässt es sich nämlich nicht gut schlafen. Wir werden hauptsächlich im Atelier wohnen.

Das alles schaut nach Chaos aus. Das ist es auch. Ich kann aber schon gut erkennen, dass für mich und uns große Geschenke darin versteckt sind. Zum Beispiel ist es jetzt für mich notwendig, die allerwichtigsten Dinge zu erkennen und zu machen und alles andere, das ich früher glaubte, machen zu müssen, sein zu lassen. Ein besonderes Geschenk für mich habe ich gestern entdeckt. Von meinen Vorfahren habe ich mitbekommen, dass eine Frau eine gute Hausfrau ist, wenn man bei ihr vom Boden essen kann, weil alles so sauber ist. Ich selbst hatte nie das Bedürfnis dazu und auch nicht angestrebt. Mir war meine Kreativität so wichtig, dass ich nur das Notwendige machte. Die Wohnung war also nie staubfrei und es gab immer genug Ecken und Winkel, wo ich mir wünschte, dass niemand hinkam.

In meiner jetzigen Situation bin ich gefordert. Der Techniker gestern ging in alle Räume, legte sich auf den Boden, leuchtete mit der Taschenlampe unter die Kasteln und in alle Ecken und fotografierte sogar alles. Ich stand daneben und fühlte mich aufgedeckt! Da er mich nach dieser Untersuchung der Wohnung gleich nett behandelte wie vorher, habe ich beschlossen, mich wegen der Wollmäuse, die er sicherlich getroffen hat, nicht zu schämen. Es sind meine Wollmäuse und nicht seine. Ich lebe damit.

Diese Erkenntnis hat mich sicher und wieder stark gemacht. Ich nehme mir vor, dass ich in den nächsten Wochen mit lauter netten Menschen zusammen sein werde, die uns aus der mieslichen Lage heraushelfen und unsere Wohnung wieder schön machen.

Am Ende werden auch die Wollmäuse unter den Kasteln geflüchtet sein!

Das gibt mir trotz der momentanen Situation ein Gefühl er Dankbarkeit und Freude.


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