Sonntag, 2. Mai 2021

 


Heute, so wie fast jeden Tag, war ich am Vormittag mit einer Schüssel und einem Messer im Garten, um essbare Geschenke zu suchen und einzusammeln.

Das ist in unserem Garten möglich, weil wir der Natur weitgehend überlassen, was sie uns schenken möchte.

Das ist gewaltig viel!!!

Zum Beispiel gab es folgendes als Salat:

Vogelmiere, Löwenzahn, Gänseblümchen, Wiesenschaumkraut, Knoblauchrauke, Gundelrebe, Girsch, Spitzwegerich, marokanische Minze, Zitronenmelisse und Wiesenklettlabkraut.

Was sagt ihr dazu??? Jedes Blättchen, jede Pflanze ein Geschenk. Bis auf die marokanische Minze. Sie habe ich einmal geschenkt bekommen und gepflanzt. Alle anderen sind von alleine aus dem Boden gewachsen. Das eine gut für die Nieren, das andere für unsere Knochen, das nächste putzt die Lymphbahnen durch. Jede Pflanze weiß, welche Aufgabe sie hat.

Sie suchen sich selbst einen geeigneten Platz, an dem sie leben möchten und gedeihen dann sehr üppig. Seit mir der Wert dieser Geschenke, immer mehr bewusst wird, nehme ich mich in der Gartengestaltung immer mehr zurück. Ich lasse der Mutter Erde, die uns offensichtlich mit den besten Stoffen ernähren möchte, sehr gerne den Vortritt. Ich liebe natürlich auch die anderen Pflanzen, zum Beispiel die Tulpen, von denen ich gestern erzählt habe. Ich sehe aber keinen Grund, warum rote Tulpen nicht vom strahlend gelben Löwenzahn und dem blasslila Wiesenschaumkraut begleitet werden sollen. Es ist uns anerzogen worden, dass in einem Garten nur bestimmte Pflanzen stehen sollen, ja dürfen! Das andere muss raus und wird achtlos auf den Komposthaufen geworfen! Selbst da schenkt uns die Erde wieder etwas. Nämlich hochwertige Erde!

Wenn ich das alles so bewusst anschaue, komme ich zur folgenden Erkenntnis:

Ich, wir leben im Paradies, im Schlaraffenland! Für uns ist gesorgt, wenn wir aufhören uns einzubilden, dass nur bestimmte Dinge schön und gut sind, die wir selber ausgesucht und gezüchtet haben, wenn wir endlich unsere Augen bewusst auf das richten, das vor unseren Füßen, ja sogar unter unseren Füßen wächst, können wir uns in großer Dankbarkeit und Ehrfurcht zurücklehnen!

Wir haben es meistens nicht gelernt, auf welch kostbaren Boden wir treten. Man kann sich aber sehr gut informieren. Am Abend, wenn ich etwas mit der Hand zu nähen habe, schaue ich mir sehr gerne auf youtube " die kleine Kräuterkunde" mit Ruth Pfenninghaus an. Eine wunderbare Frau, die unzählige Pflanzen mit Leib und Seele vorstellt. 

Es zahlt sich aus, sich in diese Richtung weiterzubilden!

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