Dienstag, 14. Juli 2020

14.7.2020





Bei meinem Morgenspaziergang durch den Garten besuche ich meine Freundinnen und Freunde. Das ist jede Blume, jede Pflanze, jeder Baum. Ich betrachte sie, bestaune und bewundere sie und bedanke mich, dass sie alle für mich da sind. Im heurigen Jahr wachsen und blühen sie ganz besonders stark. Ich spaziere förmlich durch einen Dschungel. Wenn ich mit meinem Mann gemeinsam im Garten bin, können wir uns meistens nicht sehen und rufen uns oft an, wenn wir uns treffen möchten. 
Im Hochbeet hat ein Vogel eine Sonnenblume gepflanzt. Sicher nicht mit Absicht. Die Meisen haben die Angewohnheit, mit einem Futterkörnchen aus dem Vogelhaus auf den Zwetschgenbaum zu fliegen, um den Leckerbissen dort oben, sicher vor der Nachbarskatze, genüsslich zu verspeisen. Dabei muss ein Sonnenblumenkern ins Hochbeet gefallen sein.
Ich wollte vom Hochbeet aus Käferbohnen auf den Zwetschgenbaum wachsen lassen.
Wie man auf dem Bild sieht, hat sich die Bohne anders entschieden.
Sie hat ihre Nachbarin, die Sonnenblume sehr sympathisch gefunden und umarmt. Jetzt sind sie ein Herz und eine Seele.
Die Bohne findet am Stamm der Sonnenblume Halt und schmückt ihren Stamm mit leuchtend roten Blüten, die die Sonnenblume niemals hätte. Der Stamm der Sonnenblume wird durch die Bohnenranken gestärkt und bietet der Bohne eine Räuberleiter an, um in die Krone des Zwetschgenbaumes zu gelangen.



Die beiden zeigen mir viel. Jeder lebt voll und ganz seine Einzigartigkeit. Die Sonnenblume möchte nicht klettern und nicht rote Blüten haben wie die Bohne und die Bohne möchte nicht so sein wie die Sonnenblume. Gemeinsam aber, ist ihnen viel mehr möglich!
Von meinen Gartenfreundinnen belehrt und vollgetankt mit viel Energie beginne ich meine Arbeit.

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12.9.2022

  Ich sitze am Küchentisch und schaue aus dem Fenster.  Vor mir steht noch immer unsere Sonnenblume, die ich im letzten Bericht beschrieben ...