Freitag, 12. Juni 2020

12.6.2020




Gestern, am Fronleichnamstag, gehe ich fast wie jeden Tag nach dem Frühstück durch den Garten. Die Sonne scheint, blauer Himmel, der Klatschmohn blüht mit den großen Waldglockenblumen um die Wette. Hummeln, Bienen und viele andere Insekten wuscheln sich voll Gier in die Mitte der Blüten und kommen gelb angestaubt wieder zum Vorschein. Ein reger Flugverkehr der vielen verschiedenen Vogelarten in der Luft. Einfach traumhaft. Paradiesisch. Ich setze mich auf ein Stück Baumstamm von unserem Apfelbaum in die Sonne und denke über das Leben nach.

Wenn wir Menschen auf die Welt kommen, sind wir Gärtner. Unser Garten ist unser Leben. Jeder bekommt zwei Körbe mit, die mit unzähligen Samenkörnern gefüllt sind. In einem Korb sind Samen für wunderschöne Blumen, die der Seele gut tun und Samen für Heilkräuter. Im zweiten Korb sind Samenkörner von Pflanzen mit spitzen, scharfen Dornen, die die Seele verletzen.
Jeder Gedanke, jedes Wort eines Menschen ist ein Samenkorn. Jeder Gärtner darf wählen, welches Samenkorn er mit seinen Gedanken und Worten ausstreut.

 Nur er allein hat die Wahl, nur er allein ist dafür verantwortlich!

 Es sind besondere Samenkörner, denn jedes wächst garantiert, keines ist dabei, das keine Wirkung hat.
Jeder Gärtner kann an seinem Garten, nämlich seinem Leben sehen, welche Samen er gestreut hat.
Wenn er zu viele Samen für verletzende Dornen gestreut hat, kann es sein, dass er sich selbst mit einem oder mehreren Menschen in einer immer dichter werdenden Dornenhecke so verstrickt, dass schwer verletzte Menschen darin hängen bleiben.
Wenn man aus Unachtsamkeit einen verletzenden Samen erwischt, hilft es, wenn man schnell einen oder mehrere Samen von Heilkräutern sät.
Ich wünsche jedem von Ihnen einen reich blühenden Garten!

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