Mittwoch, 2. Oktober 2019

2.10.2019




Die Gewohnheit beim Gehen auf den Boden zu schauen und die Pflanzen wahrzunehmen, an denen ich vorüber komme, ermöglicht  mir, fast jedes Blättchen auf dem Weg zum Geschäft zu kennen. Dafür kenne ich die Automarken, die unsere Nachbarn fahren nicht. Teilweise nicht einmal die Farbe der Autos.
Ich möchte Ihnen eine wahre Begebenheit erzählen, die mich zu tiefst berührt hat.

Die wahre Geschichte von der kleinen, mutigen und starken Steinnelke.

In unserem Ort wohnen viele Menschen. Damit sie sich wohl fühlen, wird darauf geachtet, dass alles schön und in Ordnung ist.
Am Gehsteigrand gibt es einen Wiesenstreifen, auf dem ein Fahnenmast steht. Verschiedene Grasarten und auch Klee wachsen dort. Ganz dicht neben dem Fahnenmast wächst eine kleine Steinnelke. Niemand weiß, wie sie dort hingekommen ist. Sicher ist, dass sie bestimmt von keinem Menschen dort angepflanzt worden ist. Sie sieht ganz anders aus als die Wiesenpflanzen um sie herum. Sie hat feine, schmale, silbrige Blätter, die einen kleinen Polster bilden.
Es ist ein wunderschöner Sommertag. Die Sonne scheint, alles ist friedlich. Mittlerweile haben die grünen Blattrosetten, die sich eng an den Boden schmiegen, wunderschöne, gelbe Blütenköpfchen entwickelt. An den dünnen Stängeln wippen sie bei jedem Windhauch wie kleine Sonnen hin und her. Bienen und Schmetterlinge besuchen sie und es scheint ein kleines Paradies zu sein.
Doch da kommt ein Mann mit einem Rasenmäher.

Morgen gibt es die Fortsetzung

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